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Montag, 16. April 2018 Logroño – Fuenmayor 17 km 08:15-16:30
Zum zweitletzten Mal laufe ich dem Ufer des Ebro entlang und durch einen Stadtpark zu einer Ausfallstrasse. In Logroño traf ich auf den Camino Frances, der nun auf einem guten Fuss- und Radweg zu einem Stausee mit einer ausgedehnten Erholungsarea führt. Neben Jakobspilgern traf ich auch wieder einen Ignatiuspilger an. Navarrete ist auf dem Camino Ignaciano deshalb ein wichtiger Ort, weil Ignatius hier vier Jahre lang arbeite. Nach dem Besuch der imposanten Kirche, des Aussichthügels und nach einem feinen Mittagessen verabschiede ich mich wieder und bin nun auf dem Camino Ignaciano, allerdings rückwärts gehend. Am Zielort Fuenmayor lohnt sich ein Spaziergang vorbei an früher prachtvollen Palästen wie zum Beispiel dem Palacio del Marqués de Terán aus dem 18. Jahrhundert, auch bekannt als Palacio de la Real Junta de Cosecheros. Die Umgebung ist geprägt von vielen Weinbergen und Kellereien. Obwohl in Burgos geboren, wurde Antonio Valdés y Fernández Bazán immer als Sohn Fuenmayors gefeiert und im Ort für ihn ein Denkmal errichtet. Er war Generalkapitän der Marine und gilt als Schaffer der spanischen Nationalflagge. Im Ort übernachtete ich in der zentral und ruhig gelegenen kleinen und netten Pension Úbeda.
Dienstag, 17. April 2018 Fuenmayor – Laguardia 18 km 07:45-13:30
Der Weg geht durch Felder und Reben, über die Geleise der Bahnstrecke Castejon-Bilbao und zum letzten Mal über den Ebro. Der Fluss bildet auch die Grenze zum Baskenland wo der baskische Teil des
Rioja-Gebietes hier Rioja Alavesa genannt wird. Der erste Ort ist Lapuebla de Labarca, klein aber er weist 30 Weinkellereien auf. Erstmals ist es heute nach längerer Zeit wieder den ganzen Tag
wolkenlos sonnig. Nach der ersten kleinen Anhöhe weitet sich der Blick zurück und überrascht bin ich vom Anblick der Schneeberge. Man sagte mir, dass es dort auch ein Skigebiet gibt, welches
zwischen 1548 und 2135 MüM liegt. Die Rebenparzellen sind hier eher klein und im Herbst muss es ein wunderbares Schauen sein, wenn das Rebenlaub in den verschiedenen Farben leuchtet. Meistens bin
ich heute wieder auf kleinen Naturstrassen unterwegs. Bald erreiche ich die vier Lagunen, die ein geschütztes Reservat sind und vielen Vögel, Fröschen und Enten eine Heimat bieten. Hinter
Laguardia bilden die 800 Meter höheren Berge, geologisch zum Kantabrischen Gebirge gehörend, mit wenigen kleinen Schneeresten eine imposante Kulisse. Laguardia war früher eine befestigte Stadt
und liegt auf einem kleinen Hügel, von wo man auch die architektonisch interessante Bodega Ysios sieht. Ganz in der Ferne kann man in Elciego die architektonisch ebenso interessante Bodega
Marquis de Riscal ausmachen. Die erstere wurde von Santiago Calatrava entworfen und die letztere von Frank O. Gehry. Im Ort wurde Félix María de Samaniego 1745 geboren. Er schrieb "moralischen
Fabeln", um die Kinder zu erfreuen und zu belehren mit einem einfachen, an die Mentalität der Kinder angepassten Stil.
Mittwoch, 18. April 2018 Laguardia – Genevilla 27 km 08:00-17:45
An zahlreichen Bodegas vorbei führt der Weg nach La Hoya, einer früheren römischen Siedlungsstätte. Weiter geht es durch Reben, Äcker und Wiesen, meist auf Naturstrassen und stetig leicht ansteigend an einem Rastplatz und später an einem Dolmen vorbei nach Kripan. Überrascht war ich von der bemerkenswerten Kirchenarchitektur mit Turm, Wohnhaus und burgähnlicher Kirche, aber ebenfalls auch von der Bar beim Schwimmbad. Ab hier geht es tüchtig aufwärts und später unterhalb von Felsen mit schönen Ausblicken mehr oder weniger horizontal nach Meano und Lapoblación auf etwa 960 MüM. Ab hier geht's wieder zum Teil steil hinunter. Auf den Bergen gegenüber steht ein grosser Windpark und im Tal sieht man auf Maranón sowie meine Ziele Cabredo und Genevilla. Alle Dörfer heute sind sehr klein, zum Teil alt aber unterhalten und schön aufgeräumt. Einkaufsläden sucht man vergebens. Ab Meano bin ich wieder in einem Zipfel von Navarra unterwegs, bevor es dann morgen wieder ins Baskenland geht.
Donnerstag, 19. April 2018 Genevilla – Alda 24 km 08:00-16:45
Der Laubwald steht noch in seiner kahlen Winterstarre und beginnt erst zaghaft Knospen zu treiben während die Hecken schon in der Frühlingsblüte stehen und Frühlingsblumen den Wegrand zieren. Schnell bin ich Santa Cruz de Campezo, wo die Via Verde beginnt. Dies ist ein längerer Fuss- und Radweg auf einer ehemaligen Trasse der Eisenbahn Vasco-Navarra. In Antoñana zweigt mein Weg wieder ab, erreicht das kleine Oteo und führt auf romantischem Pfad durch lichte Wälder und an einem munteren Bächlein vorbei aufwärts nach San Vicente de Arana und zu meinem Tagesziel Alda auf gut 800 MüM. Kurz davor traf ich wieder einmal ein Pilgerpaar und dieses Mal sogar aus meinem Heimatland Schweiz. Seit gestern Nachmittag erstrahlen die Täler in sattem Grün, weil hier der Getreideanbau vorherrschend ist.
Freitag, 20. April 2018 Alda – San Román de San Millán 18 km 08:00-15:30
Nach einer knappen halben Stunde bereits bin ich in Ullibarri-Arana und beginne den Anstieg auf Puerto Nuevo, welche auf etwa 1050 MüM liegt. Nun geht es stundenlang mehr oder weniger immer auf dieser Höhe angenehm weiter durch lockeren Laubwald und über Alpweiden. Ich geniesse diese reizvolle Gegend und bin entsprechend langsam mit vielen kleinen Pausen unterwegs. Wieder begegnet mir ein Pilgerpaar, natürlich wie immer in der Gegenrichtung; offensichtlich ist langsam Saison dafür. Erst kurz vor dem Ziel beginnt der Abstieg, dafür aber teilweise ziemlich steil. Da von den Unterkünften in Araia niemand das Telefon abnimmt, beende ich den Tag etwa drei Kilometer früher als geplant. Hier kann man an der grossen Strassenkreuzung entweder in der kleinen Pension El Ventorro preiswert oder im gegenüber liegenden Fernfahrer-Hotel mit allen Services übernachten.
Samstag, 21. April 2018 San Román de San Millán – Arantzazu 21 km 08:00-17:30
Nachdem ich am Morgen beim Frühstück zwei spanische und zwei holländische Pilger angetroffen habe, laufe ich zuerst direkt nach Araia und nach einem kurzen Kaffeehalt beginnt der Anstieg, zuerst zaghaft dann immer heftiger. Markante knorrige Korkeichen säumen den Weg nach San Miguel. Durch lichten Buchenwald gelange ich nach Iturriotz, wo eine Quelle köstliches kaltes frisches Trinkwasser spendet. Nach zwei Stunden Aufstieg erreiche ich oben die Alpwiese Akzasaroi auf etwa 1200 MüM, von wo es nun mehr oder weniger eben mit nur kleinen Auf und Ab alles auf dieser Höhe mit flotten Schritten weitergeht. Bald Kreuze ich eine alte Römerstrasse, auf der von rechts der Jakobsweg vom Tunnel von San Adrian und von links eine weitere Aufstiegsvariante über Zumarraundi her kommt. Ich bewundere die prachtvolle Berglandschaft und geniesse den schönen Weg. Glück habe ich, weil jeweils an den Wochenenden in Urbia das Alprestaurant geöffnet ist und ich mir eine grössere Pause gönne (PS: Juli und August täglich geöffnet). Viele Tageswanderer nutzen die kostenlosen vom Restaurant zur Verfügung gestellten Isomatten zum Picknick auf den Alpwiesen. Zum Abschluss des heutigen Tages wandere ich jetzt wieder hinunter zum avantgardistischen Kloster der 14 Apostel in Arantzazu. Die Jungfrau ist dem Schäfer Rodrigo de Balzategi auf einem Weissdorn erschienen und der Schäfer fragte sie erstaunt: „Arantzan zu?“ (bist Du auf einem Weissdorn?) und so erhielt der Ort seinen Namen und wurde zu einem Pilgerort und Zentrum zur Förderung der Kunst und Kultur. Die neue Basilika wurde 1955 eröffnet und von den Architekten Sainz de Oiza und Laorga entworfen. Die Skulpturen der 14 Apostel an der Fassade wurden vom Bildhauer Jorge Oteiza geschaffen und die Eisentür vom bekannten Bildhauer Eduardo Chillida.
Sonntag, 22. April 2018 Arantzazu – Legazpi 16 km 08:30-16:30
Zuerst geht es wieder kräftig aufwärts, um dann bei den grünen Alpweiden in Duru in einen sanfteren Anstieg überzugehen. Überrascht bin ich von der grossen Anzahl Tageswanderer, welche etwa um die gleiche Zeit bei den Parkplätzen los marschierten. Unterwegs löste sich das Rätsel bei einem Gespräch auf: es findet heute ein Berglauf statt und die meisten wollten oben die Teilnehmenden sehen und anfeuern. Ich kreuzte den Lauf bei Kilometer 12 bei einem Verpflegungsstand, wo den Teilnehmenden noch der Anstieg auf den höchsten Punkt mit 1352 MüM bevor stand. Ich war nur noch einen Katzensprung von meinem Kulminationspunkt auf 1183 MüM entfernt, wo ich dann die Läuferinnen und Läufer auf dem Rückweg ins Tal antraf. Der Abstieg ist sehr steil (gemäss SAC-Skala mindestens T2) und es dauerte eine ganze Weile, bis er in einen gemütlich zu laufenden Weg einmündet. Der "Besenläufer" schenkte mir ein Markierungsfähnli, welches ich als Erinnerung gerne mitnahm. Nach einigen Flachlandetappen sehnte ich mich nach den Bergetappen und jetzt freue ich mich wieder auf einige Taletappen. Ein Kuhglockengeläut höre ich schon weitem, aber überraschend für mich sind es dann zwei frei grasende Pferde im Wald. An einem Stausee vorbei erreiche ich einige kleine typisch baskische Dörfer und beende etwas Müde meinen Tag bereits in Legazpi. Übrigens: der schnellste Alpinläufer der etwa 350 Frauen und Männer des Wettbewerbs bewältigte die 22,6 Kilometer und 1868 Höhenmeter in 2 Stunden und 9 Sekunden! In Legazpi fällt mir neben der Kirche und dem Rathaus die Gedenktafel von Gerhard Bahr auf. Er wurde hier geboren als Sohn des deutschen Ingenieurs und Direktors der Katabera-Mine, die stillgelegt ist und an der ich heute vorbeigewandert war. Er war baskischer Sprachwissenschaftler, Philologe und Korrespondent der Baskischen Sprachakademie oder Euskaltzaindia und lebte später in Deutschland.
Montag, 23. April 2018 Legazpi – Loyola/Azpeitia 25 km 08:15-16:30
Nach den letzten Tagen, wo ich praktisch den ganzen Weg auf Naturstrassen oder Pfaden gelaufen bin, muss ich mich wieder langsam mehr an Asphalt gewöhnen. In Zumarruga gönne ich mir eine kurze Kaffeepause. Nachher geht es wieder auf einer Via Verde, einem Fuss- und Radweg auf einer früheren Eisenbahnstrecke über viele Brücken und durch beleuchtete Tunnels stetig leicht abwärts durch ein enges Tal, das gerade Platz bietet für die Strasse, den Fluss Urola und die Via Verde. Hier begegne ich wieder einem Pilgerpaar. In Azkoitia ist Zeit für das Mittagessen und nachher ist es nicht mehr weit, bis im offener gewordenen Tal nach einer Kurve die Kuppel der Basilika in Loyola sichtbar wird. Die Besichtigung spare ich mir für morgen auf. Ein Katzensprung weiter in Azpeitia werde ich jetzt zweimal Übernachten, bevor es dann wieder weiter an die Küste geht. Ich bin etwas überrascht, wie viel Industrie am Rande der Orte angesiedelt ist; hingegen die vielfältige Landwirtschaft durfte ich erwarten: Pferde, Kühe, Schafe, Esel und weitere Tiere sind oft auf kleinen Wiesen anzutreffen.
Dienstag, 24. April 2018 Azpeitia und Loyola (Besichtigungstag)
Zuerst erkunde ich die ganz in der Nähe liegende alte Ermita de Santa Maria de Olatz, bevor ich zum Geburtshaus des Ignatius von Loyala und der Basilika spaziere. Ignatius gründete den Jesuitenorden, der übrigens in der Schweiz noch bis 1972 verboten war. Anschliessend gehe ich auf einem kurzen Fussmarsch in den Ortskern von Azpeitia und auf einen Rundgang zu den historischen Zeitzeugen wie die Paläste oder Häuser im Mudejar-Stil der alten reichen Familien. Ein interessantes Objekt ist auch das alte öffentliche Waschhaus mit zwanzig individuellen Waschplätzen, jeder mit eigenem Waschstein und Brunnen, welche von einem zentralen Pool einzeln mit Wasser gespeist werden konnten. Die von den Templern gebaute Kirche San Sebastian de Soreasu und die Ermita de La Magdalena mit dem Spital, wo Ignatius wirkte, bilden den Abschluss meines Rundganges. Nach dem Mittagessen gilt meine Aufmerksamkeit dem Baskischen Eisenbahnmuseum mit einer variantenreichen Anzahl Exponaten, einer alten mechanischen Werkstätte, einer einmaligen Eisenbahn-Uhrenkollektion und einer Bahnuniformensammlung. Mit reichen Eindrücken neigt sich mein Tag seiner Verabschiedung zu.
Mittwoch, 26. April 2018 Azpeitia – Zestoa/Zumaia (Wandern 12 km 08:15-14:30)
Heute bin ich nicht in Form, weil mich eine Erkältung plagt und das Wetter neblig ist und leichter Regen einsetzte. Zuerst geht es auf dem lokalen Wanderweg leicht bergauf und in der hügeligen Landschaft stetig etwas auf und ab. Oben auf etwa 480 MüM habe ich den höchsten Punkt endlich erreicht und wiederum geht es mit leichtem auf und ab immer weiter. Im Ganzen habe ich etwa 560 Höhenmeter Aufstieg bewältigt. Bei schönem Wetter ist das sicher eine prachtvolle Tour mit Aussichten auf die umliegenden Berge und ins Tal. Zwischendurch hört man nur noch Hundegebell, das Meckern der Schafe und die Arbeit der Förster und sonst nichts. Da es auch in der Nacht geregnet hatte wähle ich für den Abstieg aus Sicherheitsgründen das Strässchen mit Hartbelag statt den glitschigen Naturweg. Nach einem einfachen Mittagsmal in Zestoa nehme ich den stündlich verkehrenden Bus nach Zumaia am Camino del Norte, wo ich zweimal übernachte. Morgen werde die Ruta de los Flysch mit nur leichtem Tagesgepäck gehen und am Abend mit dem Zug zurück fahren.
Donnerstag, 26. April 2018 Zumaia (Wandern Zumaia – Deba 16 km 09:15-17:00)
Die Flysch-Route als GR121 und E9 markiert ist ganz besonders faszinierend, an manchen Orten spektakulär und führt durch einen Teil des UNESCO Global Geoparks. Steile Klippen, die sich durch die Erosion des Wassers und die Erdbewegungen im Laufe von 50 Millionen Jahren gebildet haben, tauchen ins Meer. Abzweigungen, die zwar die Strecke von 13 auf 16 km verlängern aber sich sehr lohnen, führen zu besonders schönen Aussichtspunkten. Später in Itxaspe befindet sich in herrlicher Landschaft ein beliebter Campingplatz und nicht mehr viel weiter liegt auf einer Erhebung die seit 1539 dokumentierte Ermita Santa Catalina mit wunderschönem Ausblick auf mein Tagesziel Deba. Zwischen Zumaia und Deba verläuft ebenfalls der Jakobsweg Camino del Norte, dies jedoch auf einer kürzeren Route und deshalb aber oft weniger nah an den Klippen. Neben der sehenswerten Kirche ist der 400 Meter lange Strand „Santiago“ mit seinem goldenen Sand und den manchmal starken Wellen sehr beliebt und geeignet für einen Spaziergang auf der Seepromenade.
Freitag, 27. April 2018 Zumaia – Bermeo (Wanderung San Juan de Gaztelugatxe 6 km 15:25-18:10)
Nach dem Frühstück fahre ich mit dem Euskotren-Zug mit Umsteigen in Lemoa in zweieinhalb Stunden nach Bermeo. Montag bis Freitag fährt hier alle zwei Stunden ein kleiner Bus in die Nähe des bekannten kleinen Wallfahrtsort San Juan de Gaztelugatxe und so fahre ich nach dem Mittagessen dorthin. Von der Haltestelle geht es auf einem kurzen Weg von etwa 3 km hinunter ans Meer und anschliessend über die Brücke und die 243 Stufen hinauf zur Kirche und früherem Kloster. Hier gab es aber auch Piraten, Hexen, Überfälle, Legenden und oft diente es als Zufluchtsort. Wenn man die Glocke bei der Kapelle dreimal läutet und gehen Wünsche wie zum Beispiel Fruchtbarkeit, Abweisung von Kopfweh oder böser Geister in Erfüllung. Ich geniesse den mystischen Ort, das Rauschen des Meeres und den Wind. Für mich war der Zeitpunkt ideal, denn in der Reisesaison dürfte es hier recht betriebsam zugehen. Nach dem Rückweg bleibt mir noch Zeit für einen Cortado im sehr rustikalen, aber gediegenen Restaurant bevor ich wieder den Kleinbus zurück nach Bermeo besteige.
Samstag, 28. April 2018 Bermeo – Gernika-Lumo
Der Vormittag gehört einem ausgedehnten Rundgang zum alten Fischereihafen, zu den Kirchen Santa Eufemia, Santa Maria und zum Kloster San Francisco, zu den Stadtpärken mit dem angrenzenden an die französische Architektur erinnernden sogenannten Casino und durch die Gassen. Heute scheint ein besonderer Tag zu sein: die Musik ist mit Flöten und Trommeln unterwegs und ich lausche gerne deren Tönen. Um die Mittagszeit verlasse ich den Ort mit einer kurzen Busfahrt nach Mundaka. Der Ort liegt an der Mündung des Oca und am Anfang des ausgedehnten und bekannten Marschlandes und Biosphärenreservat Urdaibai, das auch oft auf Fotos zu sehen ist. Berühmt und von Surfern äusserst beliebt ist auch die spezielle bis 5 Meter hohe und 400 Meter breite Welle in der Bucht. Den Spaziergang beginne ich mit dem kurzen Weg zur Ermita Santa Catalina, deren frühester Bau mindestens aus dem 16.Jh. stammt und im Laufe der Zeit verschiedenen Zwecken diente wie Treffpunkt für die Fischerzunft, Quarantänestation für Seuchenkranke sowie als Pulvermagazin für die Munitionsversorgung der angrenzenden früheren Festung. Es ist hier ein malerischer Platz an der Bucht, der mich bei diesem Wetter eher an Irland erinnert. Dem Wasser entlang gelange ich langsam durch den charmanten Ort zum Bahnhof und mit dem Euskotren-Zug fahre ich weiter nach Gernika-Lumo.
Sonntag, 29. April 2018 Gernika-Lumo – Bilbao (Besichtigungstag)
Der Ort ist berühmt durch das Gemälde von Picasso, der die Bombardierung durch die deutsche Legion Condor im zweiten Weltkrieg auf einem Mosaik festgehalten hat. Neben dem Parque de los Pueblos de Europa erheben sich zwei bemerkenswerte Skulpturen von Henry Moore und Eduardo Chillida und ebenfalls berühmt ist die Eiche, unter der die kastilischen Könige schwörten, die besonderen Autonomiegesetze der Bizkaia zu beachten. Nach dem Bummel begebe ich mich zum Bahnhof und fahre mit dem Euskotren-Zug nach Zazpikaleak-Bilbao mit Umsteigen in Kukullaga/Etxebarri. Am Nachmittag fahre ich mit der Metro nach Getxo an der Mündung des Flusses Nervión. Getxo hat verschiedene Quartiere; zum Teil mit Palästen oder Herrenhäuser mit an England erinnernder Architektur. In Punto Bolonia befindet sich eine bemerkenswerte aber leider renovationsbedürftige Galerie. Mehrheitlich ist Getxo ein eleganter Ort mit Stränden und Wassersport; gegenüber in Portugalete liegt der grosse Hafen. Nach der Rückfahrt klingt der Tag aus mit einem Glas Rotwein und Pintxos, für die die Region auch berühmt ist.
Montag, 30. April 2018 Bilbao (Besichtigungstag) und
Dienstag, 1. Mai 2018 Bilbao – Winterthur Seen (Reisetag) 13:00-14:35/19:18
Bilbao besuchte ich bereits vor vier Jahren. Wäre es nicht regnerisch gewesen, so hätte ich sicher einen ausgedehnteren Rundgang gemacht. Heute blieb es jedoch beim Besuch der Kathedrale, der
Markthalle, des alten Viertels und beim Einkauf von spanischen Spezialitäten und ab und zu verleiteten mich die oft äusserst leckeren Pintxos zu einer kleinen Pause. Dann heisst es: packen und
für den Reisetag morgen. Am Reisetag wird wegen dem 1.Mai-Fest die Buslinie zum Flughafen umgeleitet und da ich genügend Zeit kalkuliert habe, gerate ich trotzdem in keinen Stress. Vor dem
pünktlichen Abflug mit easyJet nach Genf gibt es noch einen letzten Café solo und einen Einkauf im Tax-free-shop. Da die Gepäckauslieferung in der Schweiz ihre „Standards of performance“ nicht
erreicht, verpasse ich den Zug und ich habe dafür nochmals genügend Zeit bis zur nächsten Zugsabfahrt für einen Einkauf einer Zwischenverpflegung, welche ich auf der Fahrt entlang des Genfersees
geniesse. Ohne Umsteigen erreiche ich gegen Abend Winterthur-Seen und kurz darauf bin ich zufrieden zuhause angekommen.
Download Unterkunftsliste Zaragoza-Logroño/Loyola/Zumaia/Bilbao:
https://www.dropbox.com/s/ezqs7ny9wghmusz/Unterk%C3%BCnfte%20Zaragoza%20Zumaia.pdf?dl=0