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Mittwoch 6. März 2019 Winterthur Seen – Faro 10:39-17:05 und
Donnerstag, 7. März 2019 Faro Besichtigungstag
Mit TAP Air Portugal bin ich mit der für Zürich üblichen Abflugsverspätung über Lissabon nach Faro geflogen und am Abend noch etwas durch die nahen Gassen gebummelt. Am nächsten Tag spazierte ich zum Arco da Vila und durch die kleine Altstadt zur Kathedrale und zur Stadtmauer. Durch das andere Stadttor Arco do Repouso kehre ich zurück, kaufe auf der Post einige Briefmarken und sehe mir eindrückliche Kirchen an. Schaudernd ist für mich der Anblick der Capela dos Ossos, die Kapelle der Knochen! Nach dem Mittagessen neben der appetitanregenden grossen Markthalle schlendere ich am legendären Teatro Lethes vorbei und geniesse später eine kurze Präsentation von portugiesischen 12-saitigen Gitarren und Fadoklängen. Anschliessend lockt das kleine Touristenzüglein und ich geniesse nachher bei einem Kaffee auf der Dachterrasse des Hotel Faro die Aussicht auf die Lagune und die flachen, langen Inseln.
Freitag, 8. März 2019 Tavira Besichtigungstag
Nach dem Frühstück fahre ich um 08:57 mit der Eisenbahn mehrheitlich entlang der Küste nach Tavira, das ich um 09:38 erreiche. Dieser Ort war ursprünglich der Startpunkt des Camino nach Santiago. Viele Restaurants säumen die Gassen beidseits des Flusses. Erhöht in der Altstadt dominieren die Resten der alten Burg und die beiden Kirchen Igreja de Santa Maria de Castelo und Igreja de Santiago. Einen malerischen Akzent setzt die rekonstruierte Brücke Ponte Romana, welche die beiden älteren Teile des Städtchens verbindet.
Samstag, 9. März 2019 Tavira - Vila Nova de Cacela 08:30-16:00 17km
Der Jakobsweg nach Santiago ist gut mit gelben Pfeilen markiert und nach einer halben Stunde erreiche ich bei einem grossen Einkaufszentrum den Stadtrand. Hier zweigt der Weg ab auf eine kleine Strasse, die bald in einen Naturweg übergeht und an Salzgewinnungsteichen und vielfältiger Landwirtschaft vorbei führt. Vogelgezwitscher begleitet mich und ein Storch erhebt sich in die Lüfte. Nach knapp zwei Stunden erfrische ich mich in einer Bar an der Lagune im hübschen Küstenörtchen Cabanas der Tavira. Es ist Ebbe und am Ufer der Lagune entlang ist es auf dem festen, feuchten Sand einfach zu gehen. Stellenweise eilen vor mir tausende von kleinen Krebsen in ihre Löcher oder ins Wasser. Später macht ein kleiner Zufluss den Sand dermassen sumpfig, dass er mich zu einem kleinen Umweg etwas landeinwärts zwingt zum Radweg "ecovia Algarve". Beim Wegweiser zum kleinen Örtchen Fabrica verlasse ich diesen wieder und geniesse im dortigen bekannten Restaurant ein leckeres Fischgericht. Der Lagune entlang erreiche ich bald das alte Cacela Velha mit einem Fort und prachtvoller Aussicht auf die Inseln und Strände hinter der Lagune. Auf einer kleinen Landstrasse geht es nun meinem Tagesziel in Vila Nova de Cacela zu, wo an den Strassen die Orangenbäume blühen und dabei einen angenehmen Duft verbreiten.
Sonntag, 10. März 2019 Vila Nova de Cacela - Vila Real de Santo Antonio 08:30-13:30 17km
Zuerst geht's wieder hinunter ans Meer nach Manta Rota und dann alles etwa eine Stunde lang am Strand nach Altura, wo ich heute meinen ersten Kaffee trinke. Im festen feuchten Sand bei Ebbe lässt es sich wunderbar laufen und dabei dem Klang der Wellen zu lauschen. In der Ferne ist das moderne Neubaugebiet Monte Gordo mit seinen hohen Häusern zu erkennen, das ich nach einer weiteren Stunde erreiche. Spärlich sonnen sich die Leute an der Playa und Erste wagen bereits einen Schwumm im Meer. Auf einem Wanderweg durch einen lichten Nadelbaumwald ist nach einer weiteren Stunde die Mündung des Rio Guadiana in den Atlantik und damit auch der Ortsanfang von Vila Real de Santo Antonio erreicht. Die Zeit am Nachmittag reicht zu einem kurzen Ausflug mit der Fähre nach Ayamonte auf der spanischen Seite des Flusses. Den Tag beschliesse ich mit einem Bummel auf dem Platz Marquês de Pombal und durch die Fussgängerzone Rua Dr. Teófilo Braga mit den, auch heute Sonntagabend noch geöffneten Läden.
Montag, 11. März 2019 Vila Real de Santo Antonio - Monte Francisco 08:30-16:00 14km
Nach den Verlassen des Ortes ergeben sich zwei Möglichkeiten: entweder geradeaus auf der Landstrasse direkt nach Castro Marim oder auf einen Umweg durch das reizvolle Landschafts- und Vogelschutzgebiet "Reserva Natural do Sapal" und da ich heute keine lange Etappe habe wählte ich die schönere Variante. Um die Mittagszeit erreiche ich "Burg am Meer" (Castro Marim) und besichtige die alte Burg mit der schönen Aussicht auf die weite Landschaft. Der Ort war das erste Hauptquartier der Christusritter. Gemütlich setze ich meinen Weg fort und übernachte in Monte Francisco. Während das Wetter in den ersten Tagen etwas windig und zeitweise frisch war, wurde es gestern bereits schon sehr warm. Hier geht es nun die nächsten beiden Tage oft auf dem rot-weiss markierten Fernwanderweg GR 15 Grande Rota do Guadiana.
Dienstag, 12. März 2019 Monte Francisco - Odeleite 08:30-16:15 20km
Die Beschreibung in meinem Führer unterscheidet sich mit der Markierung, was mich aber nicht gross verunsichert. Der neu markierte Weg GR 15 führt bald durch Wiesen und an einem Golfplatz vorbei weiter durch eine Buschlandschaft mit vielen blühenden Zistrosen (Jara oder Esteva auf Spanisch und Portugiesisch), ein Busch mit grossen weissen Blüten mit schwarzen und gelben Akzenten. Nur zwei Mal, in Junqueira und Azinhal laden heute unterwegs Bars zu einer Pause ein. Ansonsten ist es schöne, leicht hügelige Landschaft mit viel weiss, violett und gelb blühenden Pflanzen, welche sich abwechseln mit Orangen-, Zitronen-, Oliven- und Feigenbäumen sowie Agaven und Kakteen. Zur Abwechslung führt der Weg am Grenzfluss Rio Guadiana entlang, bevor der Weg über eine Hügelkuppe das Tagesziel an einem Stausee erreicht.
Mittwoch, 13. März 2019 Odeleite - Alcoutim 08:00-16:30 25km
Wunderschön führt heute Morgen ein Wanderweg im Tal des Flusses Ribeira de Odeleite wieder zum Rio Guadiana beim Ort Foz der Odeleite. Ab hier geht es nun auf einer sehr wenig befahrenen Landstrasse über Alamo, Guerreiros do Rio nach Laranjeiras, wo leider das einzige Restaurant und der Kiosk heute Ruhetag haben. Am Dorfausgang befinden sich Ausgrabungen und Resten einer früheren römischen Villa. Bald zweigt ein Naturweg von der Strasse ab und verläuft oft ganz nah am Fluss durch Wiesen mit Oliven- und Feigenbäumen und oftmals mit prachtvollen Aussichten. Den Rest des Tages laufe ich nochmals auf der Landstrasse mit wenig Verkehr und bald erscheint auf einem Hügel erstmals die Burg von Sanlucar de Guadiana auf der anderen Seite des Flusses in Spanien. Es geht eine ganze Weile, bis sich mein Tagesziel Alcoutim als herrliches Bild zeigt zusammen nun mit dem weissen Dorf Sanlucar, zwei Windmühlen wie aus einem Werk von Don Quichotte und ganz oben mit der Burg.
Donnerstag, 14. März 2019 Alcoutim - Zambujal 08:00-15:00 20km
Der Tag begann herrlich auf einem Wanderweg entlang des Flusses und später etwas höher mit gemütlichem Auf und Ab durch Wiesen, Busch- und Nadelbaumwälder, dazwischen Oliven- und Orangenbäume und immer wieder waren die blühenden Zistrosen (oder Jara / Esteva) eine wahre Pracht. Dazwischen erreichte ich die kleinen Orte Cortes Pereiras, Alfonso Vicente, Santa Marta und am Schluss Zambujal, wobei es aber nur im ersten Ort ein offenes Cafe gab. Fast den ganzen Tag überwiegte Natur und nur ganz am Schluss gab es noch einen Endspurt auf der Landstrasse zur Bushaltestelle. Doch leider kam kein Bus; ich hatte im Fahrplan übersehen, dass er nur Montag und Freitag fährt (und ich glaubte Montag bis Freitag). So versuchte ich nach langer Zeit des Wartens ein Taxi zu bestellen, was aber misslang und schlussendlich konnte mir die Hotelrezeption eines organisieren. Davon abgesehen war es ein herrlicher Weg durch ebensolche Landschaften, zuerst zehn Kilometer auf der im Ganzen 233 Kilometer langen Via Algarviana GR 13 (die in Lagos an der Westküste der Algarve endet) und nachher auf lokalen Wanderwegen. Unterwegs stand zudem noch der grösste Sandstein-Menhir von Portugal seit 5000 Jahren am Weg.